Chronik
Die Chronik der Burgnarrenvereins
Nach einer Pause von 11 Jahren fanden am Fasnets Sonntag und Fasnets Dienstag 1976 wieder Umzüge durch Straßberg statt. Diese waren wie in der Vorzeit, nicht organisiert. Daher sprach man von "Wilden" Umzügen.
Da obigen Umzüge bei der Bevölkerung und aktiven Narren guten Anklang fanden, wurde die Gründung eines Narreverins ins Auge gefaßt.
Im Gasthaus "Zur Sonne" wurde daher am 11.11.1976 der Burgnarrenverein Straßberg e.V. aus der Taufe gehoben.
Mit 50 Gründungsmitgliedern war der Grundstock für die Bestellung von Vorstandschaft und Narrenrat bestens gesichert.
Als Vorsitzender wurde Wolfgang Ruh benannt. Den Schriftverkehr übernahm Irmgard Decker und als Hauptkassier fungierte Günter Blume. Desweiteren wurden 18 weitere Mitglieder gewählt. Darunter auch der damals amtierende Bürgermeister Egbert Odenbach.
Am 27.10.1977 wurde Hermann Kille als 2. Vorsitzender gewählt. Ebenso wurden Hannelore und Manfred Ruf das Erste Prinzenpaar und Erich Schneider als Hofmarschall ernannt.
Der Öffentlichkeit präsentierte sich der Verein erstmals am "Schmotzigen Doschdig" den 17.02.1977 mit der Inthronisation des Prinzenpaares und der gleichzeitigen Absetzung der Gemeindeverwaltung.
Bereits zwei Tage später wurde die Zeltfasnet von Prinz Manfred I. mit einem närrischen Faßanstich eröffnet. Am Fasnetssontag, dem 20.02.1977 bewegte sich ein Umzug mit 50 teilnehmenden Gruppen und Wagen durch die malerische Schmeientalgemeinde. Daran schlossen sich eineige Veranstaltungen im und ums Zelt an. Am Dienstag den 22.02.1977 wurde eine Ordensverleihung kurz vor Mitternacht vorgenommen, noch rechtzeitig vor der Fasnetsverbrennung, die unter großem Wehklagen vollzogen wurde.
Am 11.11.1977 konnte man der Öffentlichkeit endlich die Burgnarren vorstellen. Alle sehnten sich nach einer einheitlichen Kleidung. Den Entwurf hierfür lieferte Emilie Ruh. Als gelungenes „Meisterwerk“ darf man es wohl auch heute noch titulieren. Denn überall wird das „Burgnarrenkleid“ als sehr ansprechend gelobt. Ebenso stellte sich Erich Schneider als Prinz und Brunhilde Matz als Prinzessin dem Narrenvolk vor. Maximilian Bantle fungierte als Hofmarschall für die nächsten zwei Jahre.
Auf der Suche nach einer weiteren „Zugnummer“ im schon stattlichen Programm kam man darauf, eine Prinzengarde in Leben zu rufen. Diese Premiere hierfür fand am Fasnetsdienstag, dem 04.02.1978, statt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Burgnarrenverein schon über 100 Mitglieder. Das 111. Mitglied wurde bereits am 11.11.1977 begrüßt.
Die Jahreshauptversammlung am 15.09.1978 brachte für den Verein keine gravierenden Veränderungen in bezug auf die Vorsitzenden. So konnte die bevorstehende Kampagne voll in Angriff genommen werden.
Einen Wechsel gab es auf der Jahreshauptversammlung am 05.10.1979. Die Tollitäten Erich I., Brunhilde I. nebst Hofmarschall Maximilian I. gingen in den verdienten „Ruhestand“. Als Prinzenpaar konnten der Burgnarrenverein jedoch Gaby und Thomas Kinedt gewinnen. Als Hofmarschall nahm Bernhard Röhling die Arbeit auf.
Zur Jahreshauptversammlung am 30.05.1980 konnte ein weiterer „Meilenstein“ in der Vereinsgeschichte verkündet werden. Seit dem 19.04.1980 ist der Burgnarrenverein Straßberg e.V. Mitglied im Landesverband Württembergischer Karnevalsverein e.V.. Durch die Mitgliedschaft in diesem Verband, Sitz in Stuttgart, konnten weitere Kontakte geknüpft werden. Ferner wurde auf dieser Versammlung Egbert Odenbach als 2. Vorsitzender und Bernhard Röhling als Kassier gewählt. Das Burgprinzenpaar wurde in seinem Amt einstimmig bestätigt.
Mit der Jahreshauptversammlung am 02.10.1981 nahm man Abschied von Gaby I., Thomas I. sowie Bernhard I.. Wahlen standen „nur“ in bezug auf die Tollitäten auf dem Programm. Für das Ehrenamt des Burgprinzenpaares konnte man Marlies und Winfried Kleiner, für den Hofmarschall Ludwig Beuter gewinnen. Der Verein wuchs inzwischen auf 154 Mitglieder an und der Zulauf schien noch größer zu werden.
Durch die siebte Jahreshauptversammlung am 15.10.1982 sollte sich die Vereinsführung in Straßbergs Burgnarrenverein ändern. Neben Karl-Peter Weinhart als neuen Vorstand gesellte sich Winfried Kleiner. Zudem wurde Anton Mayr zum Kassier gewählt. Einzige „Überlebende“ in der „Vorstandsetage“ war die Schriftführerin Irmgard Decker.
Auch mit neuer Führung wurde die „Hürde“ Fasnet gemeistert. So durfte Karl-Peter Weinhart am 06.06.1983 zur Jahreshauptversammlung einladen; ferner den Zuwachs auf 165 Mitglieder verkünden. Die Versammlung hatte wieder einmal die Aufgabe, ein neues Prinzenpaar nebst Hofstaat zu wählen. Nebst Ute Böhringer und Richard Latkowski bekleidete Wolfgang Schulz das Amt des Hofmarschalls mit dem nötigen Respekt und der richtigen Portion Humor fortan für die nächsten zwei Jahre. Wie bei allen vorangegangenen „Neubesetzungen“ der Ehrenämter versäumte man es auch diesmal nicht, den ausscheidenden Narren zu danken.
"Burgnarren"
Am 11.11.1977 konnte man der Öffentlichkeit erstmals das „Burgnarrenhäs“ vorstellen. Das herrschaftliche Kostüm der früheren Burgdamen und -herren besteht aus Hochschaftstiefeln, schwarzer Keilhose, eleganter Samtjacke und einer bauschigen Bluse. Auch die Kopfbedeckung ist aus Samt gearbeitet und mit einem Federschmuck verziert. Das Burgnarrenhäs wurde in grüner Farbe gestaltet, jenes der Musikanten ist in rot gehalten. Die Idee wurde abgeleitet von früheren Burgherren, welche zu Straßberg heimisch waren. Noch heute ist die Burg zu Straßberg weithin sichtbar aus einer großen Waldfläche herausragend zu sehen.
"Burgfalke"
In Verbindung mit der Burg zu Straßberg entstand 1983 die Figur des „Burgfalken“, abgeleitet von der früheren Burgfalknerei. Hier gilt das besondere Augenmerk der geschnitzten Holzmaske, eine der wenigen Vollholzmasken in unserer Region. Jede dieser Masken ist ein wahres Kunstwerk. Ein Federkleid wird aus vielen kleinen Filzstücken in arbeitsintensiver Handarbeit gefertigt. Neben der Holzmaske und dem Federkleid trägt jeder Burgfalke gelb/schwarz geringelte Socken. In der Hand hält der Hästräger einen Stab mit einem Federbusch.
"Falkner"
Auch in Verbindung mit der Burg zu Straßberg entstand 2007 die Einzelffigur des „Falkners“, abgeleitet von der früheren Burgfalknerei der seine Falken züchtete und Sie versorgte. Hier gilt das besondere Augenmerk der geschnitzten Holzmaske und seinem Falknerstab auf dem ein präparierter Falke sitzt.
Er trägt einen grünen Umhang sowie Falknerhandschuhe.